Dr. med. Luc Turmes, Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Herten im Ruhestand, bekam am 13. September vom Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal, stellvertretend für Bundespräsident Steinmaier, das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Die Ehrung gilt seinem jahrelangen Engagement im medizinisch-psychiatrischen Arbeitsfeld der Mutter-Vater-Kind-Behandlung.
Außerordentlich fachkundig hat sich Luc Turmes in der Vergangenheit auch für die Kinder psychisch kranker Mütter bzw. Eltern eingesetzt und dabei durch Fachkenntnis und Weitsicht überzeugt. Im Netzwerk für Kinder mit psychisch und suchtkranken Eltern gilt Dr. Turmes als engagierter Streiter, besonders für Hilfsangebote für Mütter mit Wochenbettdepressionen und anderen psychischen Erkrankungen. Zu diesem Thema war Dr. Turmes mit Fachkolleginnen und -kollegen aus seinem Netzwerk im Dezember 2022 bereits zu einem Austausch im Deutschen Bundestag eingeladen. Gemeinsam mit dem Familien- und Gesundheitsausschuss fand hier ein großes Fachgespräch zum Thema „Verbesserung der Situation von Kindern mit psychisch kranken und suchtkranken Eltern“ statt, zu dem Dr. Turmes als Sachverständiger bzw. Vorstandsvorsitzender der Marcé-Gesellschaft für perinatale psychische Erkrankungen wertvolle Impulse gab.
Auch in diesem Rahmen leistete er durch seine eindrücklichen Berichte einen wertvollen Beitrag insbesondere zur Lage von Müttern mit postnatalen Depressionen und gab wichtige Hinweise zur notwendigen Prävention, die im Rahmen eines zukünftigen Präventionsgesetzes zu beachten sind. Die gemeinsame Behandlung der postpartal psychisch erkrankten Eltern mit ihren Säuglingen ist die beste Möglichkeit zur Primärprävention hinsichtlich desRisikos einer psychischen Erkrankung der Kinder im späteren Jugendlichen- bzw. Erwachsenenalter.
Für das Netzwerk Kinder psychisch erkrankter und suchtkranker Eltern übernahm Dr. Turmes auch die Organisation der Bundestagung „Und wer fragt mich?“. Dem Netzwerk wurde 2023 im Rahmen des Berliner Gesundheitspreises ein Sonderpreis verliehen.
Darüber hinaus engagiert sich Dr. Turmes seit 2006 bei der bundesweiten Selbsthilfe-Organisation „Schatten & Licht e. V. - Initiative perinatale psychische Erkrankungen“ im wissenschaftlichen Beirat.